Ich habe schon oft gutes Sushi gegessen. Und ich habe schon oft Sushi gegessen. Jetzt habe ich im Yabase das erste Mal Sushi für Fortgeschrittene gegessen. In Düsseldorf, der größten japanischen Kolonie außerhalb Asiens.
In Düsseldorf leben 6.500 Japanerinnen und Japaner. Rund um die Immermannstraße in Düsseldorfs Stadtmitte hat sich über die Jahre quasi ein „Little Tokyo“ entwickelt. Und dazu zählen auch unzählige japanische Restaurants. Fast alle haben Sushi im Angebot.
Sushi in Little Tokyo
Unsere Wahl fiel nach Befragung einschlägiger Bewertungsportale auf das Restaurant Yabase. Das Angebot an Sushi und Sashimi ist im Yabase riesig. Man findet typische wie ausgefallene Varianten. Sushi mit Thunfisch, Lachs oder Garnele sowie Sashimi vom selbigen kennt man ja. Aber Sashimi von der Seeschlange und Sushi mit Seeigel???
Vorab: supermutig waren wir diesmal noch nicht. Aber auch unsere vorsichtige Wahl war bei Weitem spannend genug.
Sushi mit Thunfisch klingt für Liebhaber*innen der japanischen Reiskunstwerke vertraut. Bestellt! Es kommen vier Nigiri mit verschiedenem Thunfisch. Nein, nicht verschieden gewürzt. Verschiedener Thunfisch: Maguru (das ist das, was man kennt), Mittelstück, fetter Tuna und magerer Thunfisch kurz geflämmt.
Meist bekommt man Nigiri im Verhältnis 3:1. Drei Teile Reis, ein Teil Fisch. Ganz anders im Yabase: 50:50, eher zugunsten des Fisches. Und Sojasoße und Wasabi kann man getrost nur in homöopathischen Dosen einsetzen. Weil es auch ohne schon Geschmack hat. Kennt man ja von diversen Sushi-Ketten gerne auch mal anders.
Wakame. Algensalat. Auch den kennt man. Weil er eigentlich immer gleich schmeckt. Anders im Yabase: Knackige Alge, saftige Gurke, beides in sehr saurer Marinade. Ein guter Kontrast zum Fischeiweiß.
Im Yabase ist Aal eine Spezialität des Hauses. Daher steht er auch in allen möglichen Varianten auf der Speisekarte. Da wir zum Sushi-Essen da waren, bestellten wir Maki-Sushi mit Aal. Letzterer findet sich inmitten des saftigen Reis knusprig gebacken und lauwarm wieder. Sehr lecker!
Und was wäre ein Sushi-Abend ohne eine California-Roll? Also auch diese bestellt, in der Thunfisch-Variante. Wenn man was Negatives finden will, dann waren die Stücke etwas zu groß geraten. Aber dafür umso schmackhafter und – wie auch sonst – mit bestem Fisch.
Sushi und Sashimi – reichlich bester Fisch
Damit es nicht so langweilig ist, wählten wir auch eine Sashimi-Variation. Und die war alles andere als langweilig! Geschmacklich unglaublich intensiv und fast anstrengend.
Neben – natürlich – Thunfisch und Lachs erwartet uns Dorade, Oktopus, Garnele, Jakobsmuschel, Makrele und Seebarsch. Teilweise mit Haut. Fast unwirklich zart. Unglaublich, welche Aromenvielfalt roher Fisch bieten kann! Alles, nur nicht fischig. Dafür herzhaft, salzig, nussig, cremig, tranig …
Die Stücke sind reichlich dick, perfekt für Liebhaber*innen! Und wie Ihr wisst, gehöre ich ja dazu. Rezept für Lachs-Tataki an dieser Stelle gefällig?
Authentisch Japanisch!
Fakt ist, ein Besuch im Yabase eignet sich nicht, wenn man Ersttäter*in auf diesem Gebiet ist. Dazu ist authentisch japanisches Sushi und Sashimi kulinarisch fast zu anstrengend, wenn nicht sogar abschreckend.
Für Wiederholungstäter*innen: UNBEDINGT MACHEN! Gerne im Yabase, wo es übrigens trubelig zu geht. Aber auch das ist typisch japanisch. Mit ein paar Getränken schlägt der Genuss mit 120,- Euro zu Buche, bei dieser Qualität und Frische der Zutaten ist das aber mehr als angemessen.
Yabase
Klosterstraße 71
40211 Düsseldorf
www.yabase-ddf.com