Vorweg: auf KEINEM Schiff der Mein Schiff Flotte droht man einen Hungertod zu sterben. Und man kommt ganz sicher auch kulinarisch auf die Kosten, wenn man sich an die All-inclusive-Restaurants hält. Aber es lohnt sich auf jeden Fall auch, sich etwas „on top“ zu gönnen, wie das Gourmetpaket auf der Mein Schiff 2.
Ich hatte Euch schon über meine guten Erfahrungen mit dem Gourmetpaket auf der Mein Schiff 4 berichtet. Auch auf der Mein Schiff 2 sollten wir exzellent speisen und leckere Getränke genießen. Zumal diese im neuen Gourmetpaket Plus sogar inklusive sind.
Gourmetpaket Plus: 3 Restaurants, jeweils ein 4- oder 5-Gänge-Menü, alle Getränke (mit und ohne Alkohol) für 129,- Euro pro Person
Somit ist das neue Gourmetpaket Plus auf den Schiffen der Mein Schiff Flotte eine wirklich preisadäquate Lösung, wenn man sich durch die Spezialtitätenrestaurants probieren möchte.
Cucimare – Ristorante in der Manufaktur
Wie Ihr sicher vermutet, bietet das Cucimare seinen Gästen Pizza, Pasta und andere italienische Spezialitäten an. Im Gourmetpaket auf der Mein Schiff 2 sind vier Gänge aus der Speisekarte frei wählbar – ohne Einschränkung. Wir waren etwas besorgt, weil die Portionen im Menü des La Spezia auf der Mein Schiff 4 nicht zu schaffen waren.
Im Cucimare wird das besser gelöst, dennoch bleibt sicher am Ende des Abends niemand hungrig. Zumal es vorweg frisches Brot und feines Olivenöl gab. Aber im Detail ….
Wir starteten mit Carpaccio di Manzo (ich) und Minestrone Siciliano (bessere Hälfte, weil Suppe ;-)). Das Carpaccio brachte bestes zartes Fleisch auf den Teller. Dazu Staudensellerie, gebratene Kräuterseitlinge, Pinienkerne, Rucola-Creme und Parmesanschaum.
Die Kombination war mir neu, schmeckte aber unglaublich lecker! Ein erneuter Beweis, dass es nicht immer Olivenöl und Aceto sein muss.
Die Minestrone war natürlich auch irgendwie anders. Drin waren Cannellini-Bohnen, Spinat mit schwarzem Knoblauch, Pinienkerne, Lammbällchen und tatsächlich Rosinen (die man zum Glück der besseren Hälfte nicht fand und schmeckte). Eine geschmacklich sehr runde Angelegenheit!
Ok, optisch ausbaufähig … oder vielleicht muss ich einfach auch nur bessere Fotos machen 🙂 Beide Vorspeisen machten definitiv Lust auf das weitere Menü. Begleitet wurde übrigens jeder Gang durch leckeren Wein nach Wahl oder auf Empfehlung.
Nach Antipasti kommt Pasta
Nachdem die Portionsgröße der Antipasti uns optimistisch stimmte, gingen wir voller kulinarischem Elan in den nächste Gang, der denn „Pasta“ hieß.
Auf der Tageskarte standen Cannelloni vom Kalb – warum nicht? Tagesempfehlungen lohnen sich ja eigentlich immer. So auch im Cucimare: schmackhaft und würzig mit perfekter Konsistenz. Cannelloni, die sich gelohnt haben.
Genau wie die Parpadelle mit Parmesancreme und Trüffel. Die Parpadelle waren zwar Tagliatelle und etwas zu weich. Wenn man aber über diese Schönheitsfehler hinweg sieht, dann war es ein sehr leckeres Pasta-Gericht, am Ende aber nicht sonderlich überraschend oder spektakulär.
Hauptgang: Schulterstück vom Iberico mit Parmesan-Gnocchi an Schalotten-Reduktion und Lammkoteletts an Barolo-Jus mit Auberginenpüree.
Das feine Stückchen vom Iberico sah vielleicht eher dezent ansprechend aus, war aber butterzart und sehr würzig-lecker. Auch der Spinat konnte auf ganzer Linie überzeugen. Die Gnocchi? Na ja, wer braucht schon Kohlenhydrate? 😉
Beim Lamm war das Auberginenpüree die optische Schwachstelle, nicht aber eine geschmackliche. Ich bin sicher keine große Auberginen-Freundin, dennoch fand ich das Püree ausgesprochen lecker und vor allem stimmig zum Rest. Das Lamm war perfekt gegart und der Barolo-Jus (reichlich und separat serviert) einfach geil!
Noch Platz für Dessert
Die Portionen ließen uns zum Glück noch Platz für ein Dessert. Ich fand „Zabaione mit Amaretti und Grappaeis“ spannend. Die Zabaione war keine, sondern eher ein luftiger Sahneschaum. Egal, ich war eh gespannter auf das Eis und dieses war sehr lecker und schmeckte tatsächlich intensiv nach Grappa.
Mir gegenüber gab es Vanille-Creme-brulée mit Erbeersorbet und Mandelschaum. Eine perfekte Ergänzung zum Grappa-Eis 😉 Ein rundum leckeres Dessert … und dann auch noch mit Herzchen.
Esszimmer – Lieblingsgerichte
Im Esszimmer werden Gerichte serviert, wie man sie von Oma im heimischen Esszimmer kennt. Von Sülze über Gulaschsuppe bis Himmel&Ääd ist Vieles dabei. Braucht man das auf einer Kreuzfahrt? Klares JEIN 😉
Wir waren im Herbst mit der Mein Schiff 2 auf der Nordsee unterwegs, da passt das sicher. In der Karibik würde ich das Esszimmer wahrscheinlich eher nicht besuchen.
Auch im Esszimmer sieht das Gourmetpaket auf der Mein Schiff 2 ein 4-Gang-Wahlmenü vor. Die Vorwarnung des überaus freundlichen Service: „Unsere Portionen sind wirklich groß“ nahmen wir an und entschieden uns dafür, einen Gang auszulassen. Zumal es natürlich vorweg eine kleine Brotauswahl gab.
Ich entschied mich vorweg für Omas Goldenes Senfei. Definitiv ein Luxus-Ei. Und das sogar zweierlei, einmal pochiert und einmal gebacken. Beide Varianten waren auf einem cremigen Kartoffelstampf angerichtet und von knackig gebratenen Pfifferlingen umgeben. Eine hervorragende Kombination, zumal alles handwerklich erstklassig zubereitet war.
Als Topping gab es etwas frisch gehobelten Trüffel und ein paar Goldflocken. Geschmacklich war beides keine Bereicherung für meine Vorspeise, weil komplett neutral. Aber für die Optik war es schon nett.
Und jetzt die große Überraschung: meine bessere Hälfte wählte eine Suppe, genauer gesagt eine Ungarische Gulaschsuppe mit Paprika und Zwiebeln. Wie schon beim Senfei war auch das eine reichliche Portion. Insgesamt war die Suppe lecker, wenn auch nicht herausragend.
In Omas Esszimmer gehört definitiv ein Schweinsbraten. In einem Mein Schiff- Restaurant steht der natürlich nicht ganz profan, sondern als „Pork Royal aus dem Hause Aumaerk“ auf der Karte. Nun, ob das Schwein royal war, weiß ich nicht. Es war auf jeden Fall superlecker, zart und hatte eine Knusperkruste.
Das karamellisierte Sauerkraut als Beilage schmeckte wie bei Oma. Was man über die Klöße leider nicht sagen konnte, da diese in der Konsistenz eher einem Tennisball ähnelten. Aber wie schon im Cucimare galt hier: wer braucht schon Kohlenhydrate, wenn man reichlich feinen Kümmeljus hat? 😉
Die Soße – eine Rotweinreduktion – war auch beim zweiten Hauptgericht am Tisch der Knaller. Intensiv, samtig, vollmundig – der perfekte Schmeichler für die hausgemachte Rinderroulade vom „Dry Aged Roastbeef“. Dazu guter Rahmwirsing und Nuss-Schupfnudeln, die meinen Klößen qualitativ in Nichts nachstanden.
Bei Oma gab es immer Nachtisch…
…. deshalb gab es für uns im Esszimmer natürlich auch einen. Und was für einen! Dampfnudel mit Mohnbutter und Kirschragout. Soooooo gut – eine Wohltat für Bauch und Seele.
Zum guten Schluss gab es dann noch „1,2,3 Schokolade“. Also quasi Schokolade bis zum Umfallen – oder zum reichlich Glücklichsein. Hier die Beschreibung: „Mousse und Eiscreme von der Elfenbeinschokolade, Creme und Knusper von der Jivara-Milchschokolade, dazu ein Brownie und
Flammen von der Manjari-Schokolade“
Den Brownie suchen wir noch heute 😉 War aber auch so genug des tollen Schokoladengenusses mit unterschiedlichen Konsistenzen und Temperaturen. Ein gelungener Abschluss des Menüs im Esszimmer.
Surf & Turf Steakhouse
Das Surf & Turf ist das einzige der Spezialitätenrestaurants, das auf allen Schiffen der Mein Schiff- Flotte zu finden ist. Es ist ja auch ein wahres El Dorado für Fleischliebhaber*innen. Mit dem Gourmetpaket auf der Mein Schiff 2 darf man sich bis zu fünf Gänge aus der Speisekarte aussuchen. Ausgenommen ist nur das hochpreisige Wagyu-Rind.
Wir entschieden uns für ein kleines Menü, dafür mit einer ordentlichen Portion Fleisch. Für eine Vorspeise war aber dennoch Luft. Zum Beispiel für das Tatar vom Yellofin Thunfisch, das sehr frisch, qualitativ hochwertig und gut gewürzt war.
Wegen der anstehenden Fleisch-Völlerei entschied ich mich vorweg für Jakobsmuscheln. Diese waren eher ungewöhnlich klein, dafür aber geschmacklich intensiv. Perfekt gebraten, kräftig gewürzt und in Begleitung von knackigem Gemüsestreifen ergaben auch die Jakobsmuscheln eine sehr leckere Vorspeise.
Reichlich Fleisch zum Hauptgang
In einem Steakhaus bietet es sich ja nun wirklich an, ein ordentliches Steak zu ordern. Und im Surf & Turf dürfte da auch Jede*r fündig werden. Das Sirloin Steak vom kanadischen Bison sollte man auf Empfehlung des freundlichen Kellners „unbedingt in der Größe 400 g“ nehmen.
Da fielen halt die Beilagen aus 🙂 Haben auch nicht gefehlt. Das Fleisch war auf den Punkt gegrillt und saftig, wenn auch an einigen Stellen etwas durchzogen. Aber bei 400 Gramm auf der Platte war trotzdem genug da. Die Dips dazu waren lecker – rundum ein gutes Fleischgericht.
Ich konnte mich nicht so recht entscheiden und bestellte daher den Grillteller. Das klingt jetzt zwar mehr nach Fastfood als nach Steakhaus, war aber eine sehr gute Wahl.
Rinderfilet, Kalbsfilet, Lammkotelett und Spare Ribs vom Fläminger Kleeschwein – alles perfekt zubereitet und gut gewürzt. Die Steaks waren butterzart, die Ribs fielen vom Knochen, dazu gab es eine kleine Ofenkartoffel mit feinem Dip. Das ergibt einen Grillteller de luxe!
FAZIT: Das Gourmetpaket auf der Mein Schiff 2 werden wir sicher beim nächsten Mal wieder buchen. Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis!
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