Es ist ein paar Jahre her seit unserem letzten Urlaub im Eggental. Normalerweise verändern sich Wandertäler ja nicht sonderlich, so dass man weiß, was man vorfindet. Anders in und um Welschnofen herum. Dort hatte 2018 der Sturm Vaia unzählige Quadratkilometer Wald und Bäume zerstört und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Verwüstung durch Sturm Vaia
Der Anblick in den folgenden Jahren war daher nur bedingt schön. Die Verantwortlichen des Tales haben aber die Chancen in der Katastrophe gesehen und die freien Flächen für den Bau neuer Seilbahnen, Brücken und Wege genutzt. Das „neue“ Eggental ist wunderbar zum Wandern und natürlich für gutes Essen geeignet.

Wir starteten unseren ersten Wandertag unweit der Talstation des Sesselliftes Paolina mit dem Zwischenziel Baita Masare Hütte. Die neu angelegten Wege haben uns verwirrt, daher ging es erst steil bergauf und dann wieder über Sommerwiesen gemütlich bergab. Auf der Baita Masare angekommen, waren wir sofort begeistert von dem tollen neuen Panorama – früher konnte man nicht bis ins Tal sehen.
Baita Masare Hütte
Wir haben es tatsächlich noch nie geschafft, auf der Masare Hütte zu essen, aber für ein kühles Getränk mit herzlichem Service reicht es immer. Wir haben uns aber sagen lassen, dass es dort wunderbar schmeckt.

Als nächstes Ziel führte uns der Weg zielstrebig zur Ochsenhütte. Dort durfte ich 2019 wunderbare Pfifferlinge genießen. Böse Zungen behaupten, die edlen Pilze wären der eigentlich Grund für die erneute Reise nach Welschnofen gewesen 😉 Auf der Alm angekommen standen tatsächlich Pfifferlinge auf der Speisekarte. Und ich entschied mich für Spare Ribs. Keine Ahnung, mir war einfach danach. Ich hab es nicht bereut!

Die Rippchen waren einfach traumhaft. Zart, saftig, gut gewürzt und nicht in Soße ertränkt. Zum Glück hatte ich „nur“ den Krautsalat mit Speck als Beilage gewählt. Die Fleischportion war auch mehr als reichlich, aber der Salat war so unglaublich lecker, der musste einfach gegessen werden.

Meine bessere Hälfte entschied sich für die Pfifferlinge. Und zwar in feiner Soße mit hausgemachten Tagliatelle. Ein wenig neidisch war ich schon. Aber ich durfte natürlich kosten. Ganz kurz habe ich sogar meine Entscheidung bereut. Ich hab selten so leckere Pasta gegessen. Schade, dass man dafür so weit fahren muss 😉

FAZIT: Auf der Ochsenhütte kann man wunderbare saisonale Almküche genießen – ganz traditionell und doch mit einem modernen Twist.
Ochsenhütte 39056 Welschnofen
Provinz Bozen
Südtirol, Italien
Im Tal statt am Berg
Leider war das Wetter an unseren Wandertagen im Eggental etwas unbeständig. Und wenn der Aufenthalt am Berg eher nicht empfehlenswert ist, dann muss man eben auf das Tal ausweichen. Zum Glück gibt es zu diesem Zweck im Ortskern von Welschnofen die Pizzeria Luna.

Das Ambiente in der Pizzeria Luna ist eher schlicht. Für die Gemütlichkeit sorgt hier der herzliche Service. Auf der Speisekarte stehen typische Nudelgericht, Salate und Pizza. Und eine kleine Auswahl an Vorspeisen, wie etwa das Bresaola-Carpaccio mit Rucola. Der Bresaola war zart und aromatisch, der Rucola frisch und der Parmesan reichlich. Eine rundum gelungene Sache.
Ristorante Pizzeria Luna
Die Pizza war so wie eine gute Pizza sein muss. Dünn, knusprig und mit leckeren Zutaten in richtiger Menge belegt. Geht irgendwie immer, oder? Die Spaghetti Bolognese (ich hatte mich für die kleine Portion entschieden) war typisch alpenländisch-italienisch. Einfach, lecker, gut!

FAZIT: In der Pizzeria Luna wird unkomplizierte italienische Küche serviert. Nicht spektakulär, aber sehr lecker. Eine echte Alternative, wenn es Tal statt Berge sein sollen oder müssen.
Pizzeria Ristorante Luna
Karerseestraße, 10
39056 Welschnofen
Südtirol, Italien
Frommeralm
Ein letzter Stopp führte uns dann bei besserem Wetter auf die Frommeralm. Diese liegt an der Mittelstation der König-Laurin-Bergbahnen und ist zusätzlich auch gut mit dem Auto erreichbar. Im Jahr 2022 ging außerdem die neue Gondel von St. Zypries in Tiers in Betrieb. Das Besondere: wer mag, kann die Fahrt auf dem Dach der Gondel verbringen. Die Cabrio-Seilbahn ist ein Mordsspaß!

Nähert man sich der Frommeralm hört man schon vom Weiten die unverkennbare Stimme des Chefkellners Jakob. Er gehört seit vielen Jahren zum Inventar der Frommer Alm. Immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, etwas Süßes für die kleinen Gäste und flotter Service – Jakob ist ein Unikat!
Unikat Jakob
Alleine er ist schon Grund genug für einen Besuch der Frommeralm. Aber auch für das gute Essen sollte man vorbeischauen, hier wird nämlich frisch und saisonal gekocht. Wie die Tagliatelle mit feinem Wildragout. Ein wunderbares Hüttengericht mit Blick auf den Rosengarten.

Meine bessere Hälfte entschied sich für die Penne nach Art der Hauses. Gute gekochte Pasta, etwas Gemüse, eine feine Tomatensoße und eine ordentliche Portion Peperoncini – scharf stand auf der Karte, scharf war auf dem Teller. Und da sich Nudeln klasse zum Teilen eigenen, wurden auch prompt die Teller nach der Hälfte getauscht.

Welche Pasta besser war? Keine Ahnung, waren beide sehr unterschiedlich und extrem lecker. Bei unserem nächsten Wanderurlaub in Welschnofen planen wir tatsächlich, mal ein paar Tage in der Frommeralm zu übernachten. Sie ist nämlich ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen im Rosengarten und auf der Speisekarte standen noch so einige Leckereien.

FAZIT: Die Frommeralm vereint perfekte Lage mit guter Küche und unglaublich herzlichem Service. Ein MUSS im Eggental!
Alpengasthof Frommeralm
Nigerstraße, 14
39056 Karersee
Südtirol, Italien
www.frommeralm.com