Ich liebe Pizza und könnte sie zu jeder Tages- und Nachtzeit essen. Gerne genieße ich sie bei Fabrizio (Antica Roma) oder Nunzio (Trattoria Puglia) oder natürlich in Italien 🙂 Manchmal muss es aber die selbstgemachte Pizza sein. Vor allem, wenn man sie mit Freund*innen gemütlich teilen kann. Am Anfang des italienischen Feelings für zuhause steht der Pizzateig. Ich habe tatsächlich viele Rezepte probiert. Am Ende habe ich endlich den (für mich) perfekten Pizzateig gefunden.
Warum MEIN perfekter Pizzateig? Nun, Meinungen zu Pizzateig gibt es wie Sand am Meer. Die eine mag ihn lieber knusprig-dünn, der andere lieber soft und voluminös. Ich liebe einen dünnen Teig, der am Rand in fluffigen Blasen aufgegangen ist. Ganz wichtig ist für mich, dass er nicht wie ein Kuchenteig schmeckt. Das Geheimnis für MEINEN perfekten Pizzateig ist einfach: gutes Mehl, die richtige Hefe und eine lange Teigruhe.
Wichtig: der Teig muss mindestens 48 (besser 72) Stunden gehen, darum eignet er sich nicht für eine spontane Pizzaparty. Aber er lässt sich wunderbar einfrieren und gelingt nach dem Auftauen genauso gut wie frisch.
MEIN perfekter Pizzateig
Zutaten (für 6 Pizzen):
1 kg Pizzamehl von Caputo
Die Firma Caputo bietet inzwischen mehrere Pizzamehle an. Das klassische „Pizzeria“ in der roten Verpackung ist oft schon in gut sortierten Supermärkten zu erhalten. Dieses eignet sich aber eher für eine kurze Gehzeit des Teiges. Beste Erfahrungen habe ich mit “Cuoco“ (auch rote Verpackung) und Nuvola (lila/rosa Verpackung) gemacht. Es lohnt sich, einen Vorrat im Netz zu ordern. Und NEIN: normales Mehl geht nicht!
1 g Bierhefe
Ich gebe zu, dass mir Bierhefe bis vor kurzem auch gänzlich unbekannt war. Die liebe Francesca von Sorelle Sarde hat mich aber aufgeklärt. Bierhefe ist perfekt für eine Pizza Napoletana, weil sie besonders fluffig aufgeht und sich optimal für die lange Teigruhe eignet. Bierhefe lässt man sich aus Italien mitbringen oder bestellt sie zusammen mit dem Mehl bei einem der unzähligen Anbieter italienischer Produkte im Netz. Alternativ könnt Ihr zur Not normale Trockenhefe (auch 1 g) oder frische Hefe (2 g) nutzen.
25 g feines (Meer)Salz
630 ml kaltes Wasser
Semola (italienischer feiner Hartweizengries) zum Ausrollen des Teiges
Los geht`s
Das Wasser in eine Schüssel geben und die Hefe darin auflösen. Es ist wichtig, dass das Wasser richtig kalt ist. Am besten stellt Ihr es vorher in den Kühlschrank oder gebt ein paar Eiswürfel dazu. Etwa die Hälfte des Mehls und das Salz dazu geben und alles gut verrühren. Die Masse ist jetzt noch ziemlich dünnflüssig, das muss so. Abgedeckt 20 Minuten zimmerwarm stehen lassen.
Dann nach und nach das restliche Mehl zugeben und alles zu einem geschmeidigem Teig verkneten. Ob mit der Hand oder der Küchenmaschine ist dabei Geschmackssache. Ich überlasse den Job meiner Kitchen Aid und lasse sie ca. 10 Minuten arbeiten.
Den Teig erneut abgedeckt 60 Minuten ruhen lassen.
Anschließend den Teig auf eine Arbeitsfläche geben und mit den Händen 6 glatte Kugeln à 260-280 g formen. Die Teiglinge in eine Pizzaballenbox geben. So eine Box ist eigentlich ein Muss für jede/n ambinitionierte/n Hobbypizzabäcker/in. Ich habe meine bei Waldis Pizza erworben. In seinem Shop könnt Ihr übrigens so ziemlich alles rund um die Pizza bestellen (mein besonderer Tipp: die Salsiccia Picante).
Ihr könnt natürlich auch jede andere Box nehmen, wichtig ist nur, dass es einen Deckel gibt, damit der Teig nicht austrocknet. Eine wirklich gute Alternative sind auch kleine Plastikcontainer mit Deckel. Die kleinen Behälter sind vor allem praktisch, weil Ihr Teigreste direkt darin einfrieren könnt. Erhältlich sind die Dinger in großen Supermärkten.
Die Teigballen kommen nun für mindestens 48 Stunden (besser 72 Stunden) in den Kühlschrank. Ja, Ihr habt richtig gelesen, in den Kühlschrank und nicht auf die Heizung oder an einen anderen warmen Ort.
Etwa 8 Stunden (abhängig von der Außentemperatur) vor dem Pizzabacken den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und bei Zimmertemperatur entspannen lassen.
Und dann geht es endlich an die Pizza. Das Nudelholz lasst Ihr bitte in der Schublade. Eine gute Pizza braucht nur Hände, Liebe und etwas Übung. Die Arbeitsfläche großzügig mit Semola betreuen und eine Teigkugel darauf geben.
Um den Pizzateig auszubreiten, mit den Händen vorsichtig von innen nach außen auf den Teig drücken, so dass die Luft nach außen geht und ein Rand entsteht. Dann mit der flachen Hand die Mitte ausbreiten. Ihr könnt den Teig auch über Eure Fäuste legen, durch die Schwerkraft dehnt er sich fast von alleine aus. Richtig cool wird es, wenn Ihr den Teig wie ein italienischer Pizzabäcker von der einen Hand in die andere werft – das braucht aber reichlich Übung 😉
Die Pizza belegen, z.B. mit Tomatensoße und Fior di Latte, und im (Pizza)Ofen oder auf dem Grill backen.