Im Ruhrgebiet haben in den letzten Jahren immer mal wieder Tapas-Bars eröffnet. Und meist nach kurzer Zeit wieder geschlossen, Warum? Weil jeder denkt, Tapas seien keine Kunst. Stimmt aber nicht. Vor allem, wenn man die Sache so kreativ angeht wie mit den Tapas es die Küche El Olivo in Recklinghausen tut.
Das El Olivo liegt etwas abseits der Innenstadt. Die Einrichtung ist gemütlich, die Terrasse freundlich und einladend. Die Speisekarte abwechslungsreich. Beste Voraussetzungen also für einen gelungenen Abend.
Tapas und mehr … Olé!
Zu Beginn wählten wir einige Tapas. Im El Olivo werden neben der Standard-Karte auch täglich wechselnde Spezialitäten angeboten. Diesmal zum Beispiel Seeteufel mit schwarzem Reis und Safran-Sud. Die Entscheidung fiel uns leicht und so landete diese sehr feine Tapas-Variation auf dem Tisch.
Der Seeteufel auf den Punkt gegart, der Reis dazu pikant. Und das Ganze in einem vorzüglichen Safran-Sud schwimmend… hmmmmm!
Tapas Deluxe
Lomitos de bonito del norte con ensalada de pimientos asados. Oder: Bonito-Thunfisch mit Salat von gerösteten Paprikaschoten. Hier zeigt sich, dass nicht alles, was besonders gut klingt, auch besonders ist.
Der Salat war lecker, der Bonito wie Thunfisch aus der Dose eben ist. Zwar in der Luxusvariante, aber wir hatten es irgendwie besonderer erwartet.
Die Chipirones a la plancha (Kleine Tintenfische vom Grill) machten es aber wieder wett. Butterzart trotz intensiver Röstaromen, dazu geschmacksintensives Kräuteröl – besonders lecker!
Im El Olivo steht Kristallbrot auf der Speisekarte. Mir bisher selten begegnet. Obwohl ich ja schon mal gelegentlich beim Spanier vorbei schaue. Wie neulich erst in Leipzig oder natürlich auf Malle.
Kristallbrot sieht aus wie ein klassisches Ciabatta. Ist aber zarter und hat eine extra knusprige Kruste. Wir wählten die klassische Variante mit Tomate und Olivenöl. Auch diesmal bewahrheitet es sich wieder: die einfachsten Dinge sind oft die besten! Knusprig, tomatig, perfekt!
Auch einfach klingt die „Kalte iberische Aufschnittplatte“. So ein wenig wie Retro-70er-Jahre. Weit gefehlt, denn Bellota Schinken, Chorizo, Salchichón und Manchego sind von herausragender Qualität. Da ist nur die Petersilien-Deko retro 🙂
Retro? Ganz und garnicht …
Im Anschluss wählten wir Paella. Mit Meeresfrüchten und die 2er-Portion zum Teilen für Vier. Die Speisekarte des El Olivo weist freundlich darauf hin, dass eine Wartezeit von 30 Minuten zu erwarten sei. Die nehmen wir gerne in Kauf. Zumal auch die Weinauswahl sich sehen lassen kann.
Die Paella geschmacklich einwandfrei. Die Konsistenz erinnerte mich eher an ein gutes Risotto. Vielleicht bin ich da aber auch verwöhnt. Und das ist ja nun auch wirklich Meckern auf hohem Niveau.
Muscheln, Gambas, Tintenfisch … alles frisch und zart. Und ausreichend! Wenn das Wetter mitgespielt hätte und die typische Paella-Kruste vorhanden gewesen wäre, wir wären gedanklich nach Spanien gereist. Mit Tapas in Recklinghausen. Olé!!!
El Olivo
Reitzensteinstr. 58
45657 Recklinghausen
www.el-olivo-restaurant.de