Wie Ihr als treue Leser*innen meiner Sternestulle wisst, bin ich gelegentlich mit der Mein Schiff Flotte unterwegs. Um die auf den Schiffen angebotenen Landausflüge habe ich bis dato einen großen Bogen gemacht. Doch diesmal lockte ein besonderes Angebot mein Interesse: Karibisches Showcooking im Fairview Great House auf St. Kitts. Ihr wollt wissen, wie es war? Dann lest weiter 🙂
Beschrieben war der Ausflug wie folgt:
Ein Ausflug, der schmeckt. Ein kurzer Transfer bringt Sie in das historische Fairview Great House, wo Sie durch den Gastgeber und erfahrenen Koch herzlich begrüßt werden. Sie erfahren viel über die karibische Küche, exotische Zutaten und Zubereitungsarten und auch das Fairview Haus. Um den Herd herum sind die Tische so angeordnet, dass Sie jeden Schritt genau verfolgen können, während verschiedene karibische Gerichte vor Ihren Augen gekocht werden. Dauer: 3,5 Stunden.
Der kurze Transfer entpuppte sich zunächst mal als eine 30-minütige Stadtrundfahrt. Angekommen im Fairview Great House, einem alten Kolonialhaus mit Sklavengeschichte, wurden wir herzlich begrüßt. Allerdings nicht vom Koch, sondern einer sehr freundlichen Dame, die uns 60 Minuten lang durch das Haus und seine Geschichte führte. Wer Führungen und Rundgänge mag, für den oder die wäre das Programm bis dahin perfekt gewesen.
Besichtigung oder Showcooking?
Ich persönlich halte mich von geführten Besichtigungen jeder Art fern, ist einfach nicht mein Ding. Ich hatte bewusst einen Show-KOCHKURS gebucht, daher hätte ich mir einen Hinweis auf das doch recht ausgedehnte Besichtigungsprogramm gewünscht.
Aber dann ging es ja endlich los. Der Koch war eine Köchin ;-), die uns mit karibischen Leckereien verwöhnte. Dabei konnte man durch eine intelligente Spiegelkonstruktion unter der Decke jeden ihrer Kochschritte genau verfolgen. Zutaten und Gewürze sowie die Zubereitung wurden ausführlich erklärt. Und sogar auf Unverträglichkeiten einzelner Teilnehmerinnen wurde Rücksicht genommen. Perfekt organisiert!
Wenn ich eins bei diesem Showcooking gelernt habe, dann, dass in der Karibik die kulinarischen Uhren anders ticken. Nicht nur die Zutaten und Gewürze sind unterschiedlich. Auch die Zubereitung ist mitunter abenteuerlich. Das karibische Gemüse war da fast noch wie gewöhnlich. Also wenn man von Kochbanane und Brotfrucht absieht 😉 Ansonsten wurde alles grob gewürfelt, dazu diverse Gewürze – allen voran ordentlich Limettensaft, ein wenig in der Pfanne geschwenkt und nebenbei garen lassen. So einfach, so gut.
Reis und Bohnen sind Grundnahrungsmittel in der Karibik. Man nehme gekochten Reis, mische ihn mit roten Bohnen, würze mit Salz, Pfeffer und Zimt – fertig! Ja, ich war auch sehr skeptisch wegen der Reis-Zimt-Kombi, ist aber geil.
Die Hähnchenbrust wurde im Vorfeld mit Piment, Rohrzucker, Knoblauch, Peperoni, Zimt und Sojasoße mariniert. Dann kurz in der Pfanne anbraten und eine gefühlte Ewigkeit mit Deckel köcheln lassen. Ich hätte gewettet, ein trockenes Stück Huhn kosten zu dürfen. War aber nicht so, warum auch immer 😉
Der kreolische Fisch – genauer gesagt regional gefischter Mahi Mahi , eine Makrelenart – durfte ebenso auf einem Bett aus Paprika, Zwiebeln und reichlich Gewürzen schmoren. Auch hier hatte ich schlimme Dinge erwartet und wurde eines Besseren belehrt. Wie gesagt, in der Karibik wird abenteuerlich gekocht.
Das Dessert bestand aus einem Kokos-Brotpudding mit Rum-Soße. Dazu wurde als „lokale Erfrischung“ ein Möhren-Milchshake serviert. Der Pudding war supermächtig, aber unglaublich lecker. Das Möhrengetränk gewöhnungsbedürftig, aber eine Erfahrung wert.
So, es ist Zeit für die Antwort auf die Frage, ob ich den Ausflug empfehlen würde. Das Showcooking war toll und superlecker. Das Besichtigungs-Gedöns drumherum brauche ich persönlich nicht. Das ist aber Geschmackssache. Also macht Euch selbst ein Bild und vor allem: genießt das tolle karibische Essen!
Fairview Great House and Botanical Gardens
Boyd’s Village 0000 Basseterre Saint Kitts and Nevis