In unmittelbarer Nähe des Bochumer Tierparks befindet sich das Restaurant Franz Ferdinand. Beheimatet in einem Gebäude aus den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts lag die Namensgebung in Anlehnung an den österreichischen Thronfolger nahe. Außerdem wollen die Inhaber ihre Sehnsucht nach Wiener Küche und Kaffeehaustradition erfüllen. Darum heißt es in Bochum seit einigen Jahren: Grieß di, Franz Ferdinand.
Holperiger Start – schöner Abend!
Der Einstieg in unseren Menükarussell-Abend im Franz Ferdinand war zugegebermaßen holperig. Lange Schlangen von Gästen vor dem Eingang, die auf ihr Menü in der „2. Schicht“ warteten. Die Situation war sicher Corona geschuldet – alles eigenartig in diesen Zeiten. Aber zur Entschädigung erwartete uns am Platz und Tisch schickes Ambiente und herzlicher Service.
Klare Ansage: „Wir haben Wein und alle Sorten Fiege-Bier quasi als Flatrate. Bestellen Sie so oft und so viel Sie mögen.“ Keine klassische Weinbegleitung, aber wir kamen klar damit 😉
Nach Aussage des Service gab es als ersten Gang „Das Beste vom Franz Ferdinand“. Genauer gesagt: Beef Tatar vom Tiroler Färsenrind, Hausgebeizter Lachs an Kren und Ziegenkäsetörtchen. Das Beef Tatar war klassisch lecker, der Lachs perfekt gebeizt und gewürzt. Richtig überraschend war das Ziegenkäsetörtchen, das quasi ein herzhafter American Cheesecake war. Lecker!
Als Nächstes wurde eine kräftige Rindsbouillon mit Wurzelbrunoise und Gustostückchen vom Weideochsen serviert. Traumhaft würzig und lecker, aber leider absolut untauglich für ein Foto. Glaubt es mir bitte auch so! Ich habe mit der besseren Hälfte einen glaubwürdigen Zeugen 😉
Das Franz Ferdinand versteht sich als Restaurant mit Wiener Küche. Was erwartet man dann in Perfektion? Genau, das Wiener Schnitzel! Im Franz Ferdinand stammt selbiges vom deutschen Kalb und wird mit Erdäpfel-Vogerlsalat serviert. So, jetzt Butter bei die Fische. Das Schnitzel war zart, aber ihm fehlte jegliche soufflierte Panierung. Der Salat wurde als Bausatz (Kartoffel und Vogerl) serviert, war aber einmal zusammengebaut sehr lecker. Die Preiselbeeren waren klebrig marmeladig. Ich sage es nicht gerne, aber das Schnitzel war nah an einer Wiener Enttäuschung.
Wiener Schnitzel
Aber es gab ja noch eine Kleinigkeit zum Dessert ;-). Und zwar Wiener Kaiserschmarrn mit Zwetschgenkompott, Wachauer Marillenmarmelade, Vanillesauce und Rum-Rosinen.
Der Kaiserschmarrn war fluffig und man merkte die „sehnsüchtige Wartezeit“, die auf der Karte angekündigt wird. Die Beilagen wurden separat serviert. Marille und Zwetschge waren intensiv fruchtig, die Soße vanillig und hausgemacht. Ich mag keine Rosinen, daher war ich dankbar, dass die Rumrosinen separat serviert wurden. Ende, satt, glücklich!
FAZIT: Das Franz Ferdinand hat eine zweite Schnitzel-Chance verdient. Schon allein wegen des tollen Ambiente und dem herzlichem Service! Vielleicht auch im Sommer auf der traumhaften Terrasse.
Restaurant Franz Ferdinand
Klinikstraße 51
44791 Bochum
www.franzferdinand-bochum.de