Wenn es um schöne Restaurants geht, dann habe ich oft einen guten Riecher und entdecke in so mancher Gasse tolle Kulinarik. So auch geschehen neulich in Düsseldorf nahe der Altstadt. Eigentlich waren wir auf dem Weg zum Brauhaus, da macht man in Düsseldorf meist nichts falsch. Unser Weg führte uns durch die Liefergasse und wir stießen auf die Wein- und Käsebar Amuni.
Das Amuni hat erst im Herbst 2021 eröffnet. Gerardo Agnellio verzaubert seine Gäste mit sizilianischer Küche. Dazu gibt es feine Weine und ausgewählte Käsesorten. Perfekt also sowohl für einen leckeren italienischen Abend oder einen weinseeligen Absacker.
Das Amuni hat eine überschaubare Speisekarte. Ich mag sowas sehr, weil es grundsätzlich für gute Qualität spricht. Dazu gibt es ein paar Tagesempfehlungen auf der Tafel. Tatsächlich sind ein paar Speisen im Angebot, die mir bis dato nicht bekannt waren. Wahrscheinlich weil cucina siziliana hierzulande eher zu den unbekannteren italienischen Küchen zählt. Das muss sich definitiv ändern!
Wir wählten vorweg die Antipasti misti sicilia, bestehend aus hausgemachten Panelle, Croquet und Bruschetta di Caponata. Wer Panelle – wie ich – nicht kennt: es handelt sich dabei um knusprige sizilianische Krapfen aus Kichererbsenmehl. In Palermo werden diese wohl oft zwischen Brotscheiben als Sandwich gegessen. Ich bevorzuge sie wie im Amuni, wo sie quasi als Brotersatz dienten.
Panelle und Croquet
Die Croquets entpuppten sich als frittierte Reisbällchen mit Safran gewürzt bzw. mit Hack gefüllt. Beide Varianten waren sehr saftig und kräftig gewürzt. Bruschetta di Caponata bestand aus wunderbar aromatischer „klassischer“ Tomaten-Bruschetta und einer wirklich traumhaften Caponata. Ich bin ja bekannterweise kein großer Fan von Aubergine, aber in der Caponata war selbst die ein Gedicht.
Weiter sollte es mit Pasta gehen. Auf der Tafel standen Linguine mit Gambas, Champignons und Trüffelcreme. Gambas und Trüffel? Noch nie in der Kombination auf einer Karte gesehen. Schmeckt aber super. Zumindest wenn Gerardo sie im Amuni zubereitet. Die Pasta war hausgemacht, die Gambas perfekt gebraten und die Trüffelcreme herrlich ausbalanciert. Toll!
Ich entschied mich für die Aneletti siciliani al Forno, beschrieben als überbackene Nudeln mit Bolognese und Bechamelsauce. Aneletti – abgeleitet vom italienischen Wort „Anello“, das „Ring“ bedeutet – sind kleine Nudelringe, die in Sizilien gerne für einen Auflauf verwendet werden. Die Aneletti machten nicht nur ein witziges Mundgefühl, der Auflauf war so richtiges Soulfood im trüben Winter.
Das Amuni nennt sich ja Wein- und Käsebar. Daher war von Anfang an klar, dass noch ein Käseteller her musste. Eine bunte Mischung italienischer Hartkäse mit verschiedenen Marmeladen und reichlich Weintrauben bildete den Abschluss unseres Abends. Ich persönlich mag ja Weichkäse lieber, aber auch die harten Varianten passten toll zum Rotwein, den uns der freundliche Service empfohlen hatte.
Das Amuni liegt etwas versteckt in einer kleinen Gasse in der Düsseldorfer Altstadt. Vielleicht noch ein Geheimtipp? Sicher nicht mehr lange! Ich bin sicher, Gerardos sizilianische Herzensküche wird sich schnell rumsprechen.
Amuni Wein- und Käsebar
Liefergasse 7
40213 Düsseldorf
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Weinhaus Tante Anna