Ich liebe die Markthallen in südeuropäischen Städten. Besonders wenn es neben einer unverschämten Auswahl frischer Fische, süßer Früchte und aromatischer Gewürze die Möglichkeit gibt, leckere Küche zu genießen. So probierten wir uns vor einigen Jahren durch die traumhaften Kreationen der TARTAR-IA. Unter dem Namen MISC by TARTAR-IA findet man das Ganze inzwischen in einem kleinen Restaurant mitten im studentischem Treiben Lissabons.
Tata! Tartar!
Wie nicht anders zu erwarten, steht in der TARTAR-IA Tartar auf der Speisekarte. Aber zunächst gab es einen Starter. Und der war mit Fleischkrokette, Pommes und Mixed Pickles auf den ersten Blick skurril -machte aber auf den zweiten Happs absolut Sinn. Aber dazu später mehr…
Die Fleischkroketten waren ein saftiger Traum mit toller Würze und subtiler Schärfe, die hausgemachten Pommes super lecker und mit hohem Suchtfaktor. In der TARTAR-IA hatten die Mixed Pickles mal so gar nichts mit dem üblichen süß-saurem Einheitsbrei aus dem Glas zu tun. Extrem knackig, kunterbunt und mit perfekter Balance aus Süße, Säure und Schärfe machte das Gemüse mal so richtig Spaß.
Pommes, Mixed Pickles und Tartar
Und das galt auch für das erste Tartar. Fein gehackter, extrem frischer Wolfsbarsch mit Zwiebeln, Schnittlauch, spitzer Säure und präsenter Schärfe begleitet von Gelee aus Apfel und Roter Bete – eine Geschmacksexplosion auf der Zunge! Ganz intelligent dazu die knackigen Radieschen und ein kleiner Knusperchip, der optisch an Kroepoek erinnerte, aber viel besser schmeckte.
Im zweiten Tartar-Gang entschieden wir uns für das asiatische Rindertatar. Serviert wurde uns in der TARTAR-IA ein optischer Hochgenuss mit unglaublicher geschmacklicher Tiefe. Bestes Rinderfilet mit asiatischen Aromen von Ingwer, Soja und Chili badete in einem aromatischen Dashi-Sud. Getoppt wurde das Ganze mit gebratenen Shitake-Pilzen, einer Nocke Kaviar und Wasabi-Erbsen (mega!).
Eigentlich war der Plan, noch ein weiteres Tartar zu ordern. Wir waren aber vor lauter Aromen rundum satt. Und in diesem Moment verstanden wir die Pommes in der Vorspeise, die für die nötige Kohlenhydrat-Sättigung sorgten.
Außerdem mussten wir noch Platz für den im Internet als traumhaft angepriesenen Cheesecake lassen. Was ein Glück! Die Chefin der TARTAR-IA erläuterte uns, dass der Kuchen nach altem Familienrezept gebacken wäre. Und das schmeckte man. Ein schmelzender Hochgenuss, wie man ihn von Oma kennt. Extrem gut dazu waren die knackigen Mandelbrösel. Ich weiß nicht, ob die Idee auch von Oma ist, aber die kleinen, salzigen Stückchen Feta-Käse als Begleitung waren ein aromatischer Geniestreich.
Wir waren für südeuropäische Verhältnisse sehr früh dran und durften uns einen Platz aussuchen. Und so kam es zu unserem ersten Dinner im Fenster. Ein perfektes Plätzchen für einen schönen Sommerabend und zum „Leute gucken“. Alternativ hätten wir uns wahrscheinlich für die Theke entschieden, um einen Blick in die Küche der TARTAR-IA zu erhaschen.
Es war ein wunderbarer Abend mit unglaublichen Aromen und kreativer Finesse in der TARTAR-IA. Auch hier gilt: es haben schon Restaurants für weniger einen Stern erhalten.
MISC by TARTAR-IA
Rua da Boavista 14A
1200-067 Lisboa, Portugal
www.tartariamdr.pt
Noch mehr Lust auf kreative Küche?
Pastabar CARUSO Köln
Die Gerichte in der Tartaria sehen ja genauso aus wie Deine. Und Deine Zubereitung war sicherlich besser, weil zu Hause. ❤️
Autor
Danke Dir! ❤️