In meinen Rezepten findet sich oft Chili wieder, weil ich finde, dass dieser vielen Gerichten im wahrsten Sinne Pep verschafft. Dabei muss es nicht immer höllisch scharf sein, es reicht oft der kleine Nachbrenner am Gaumen.
Natürlich gibt es viele Wege, einer Speise Schärfe zu verleihen. Wie zum Beispiel Tabasco (mir zu synthetisch) oder Cayenne-Pfeffer (mir oft zu dumpf) sowie diverse asiatische Gewürze (passen oft nicht zur mediterranen Küche).
Ich finde, die einzig wahre Allzweckwaffe ist Chili. Chili kann genauso gut warm wie kalt eingesetzt werden und hat einen angenehm frischen Geschmack. Einziger Nachteil: die Dosierung, denn eine ganze Schote ist oft schon zuviel des Guten.
Abhilfe kann da ein Chili-Öl schaffen, es bringt allerdings logischerweise Fettigkeit mit sich. Beim Italiener meines Vertrauens entdeckte ich die Wunderwürze im Glas: Kalabrische Chilipaste! Angenehm (nicht zu) scharf, pikant salzig und gut zu dosieren. Und vor allem ganz einfach selber zu machen!
Kalabrische Chilipaste
Rezept für ein Glas à 200ml (kann beliebig vervielfacht werden)
250g frische rote Chilischoten
eine Hand voll Salz
etwa 75ml Olivenöl
Los geht’s
Die Chilischote waschen, abtrocknen und in Ringe schneiden. Dabei die Kerne nicht entfernen. (Handschuhe nicht vergessen!)
Die Chili-Ringe mit dem Salz mischen und in einem Sieb mindestens 8 Stunden, am besten über Nacht abtropfen lassen.
Die nun etwas getrockneten Chili in einen Mixer geben, etwas Olivenöl hinzu geben und das Ganze zerkleinern. Nicht zu fein, man darf ruhig die Struktur erkennen. Eventuell noch etwas Olivenöl zugeben, das hängt von der Beschaffenheit der Chilis ab.
Ich koche das Glas 5 min in einem Topf aus, um die Haltbarkeit zu verlängern. Die Chilipaste einfüllen und ab damit in den Kühlschrank. Dort kann sie gerne mehrere Monate verweilen, wenn Ihr bei der Benutzung etwas auf die Hygiene im Glas achtet und fallweise wieder etwas Olivenöl angießt.
Ihr seht, ich habe nicht zu viel versprochen: einfach und schnell gemacht! Ihr werdet es lieben!
Noch mehr Lust auf Pep in der Küche? Dann versucht mal den fermentierten Kampot-Pfeffer.