Da hat doch tatsächlich umme Ecke erst kürzlich ein neues Restaurant eröffnet und ich habe es nicht mitbekommen. Skandal! Das Allez (der Name ist übrigens Programm, lautet die Adresse doch Königsallee 1 :-)) in Bochum ist nach eigenen Angaben eine Mischung aus Weinbar und Bistro. Eine kleine, aber sehr feine Speisekarte verspricht leckere Kreationen – saisonal, französisch geprägt mit einem Hauch Asien und ungezwungenem Ambiente.
Wir wurden im Allez sofort herzlich per Du begrüßt, ganz so wie im Ruhrpott üblich. Das Prinzip der Küche: es darf sehr gerne geteilt werden. Wunderbar, kann man sich so doch viel besser durch die Karte schmecken. Übrigens: auch wenn man einfach nur ein Feierabendbierchen oder ein gutes Glas Wein genießen möchte, ist man im Allez willkommen.
Wir gönnten uns zum Aperitif einen feinen Cremant und da boten sich doch glatt die Austern an. Die Irish Mör Austern waren von bester Qualität und aromatisch. Eine feine Meeresbrise am Gaumen gepaart mit zarter Austernfleischigkeit – von der Größe her eher nix für Austern-Anfänger*innen, aber wunderbar harmonisch mit der schmeichelnden Schalotten-Himbeer-Vinaigrette.
Fried Cornichons, also frittierte Gürkchen, dieser Trend war tatsächlich bis dato an mir vorbei gegangen. Aber ab heute feiere ich den Erfinder (ich bin mir sicher, dass es ein barbecueliebender Mann war, der sich das hat einfallen lassen) dieser wunderbaren Fastfood-Leckerei! Sauer, salzig, knackig und in Begleitung einer cremigen Soße, die an einen bekannten Burger erinnert – kurzum: geiler Scheiß!!!
Und dann ging es los mit der leckeren Teilerei. Wir starteten mit einem Ei-Sando aus handgesammelten Freilandeiern vom Kneibel-Hof in Hattingen. Übersetzt ist das ein fluffiges Omelett in knusprigem Weißbrotmantel. Dazu eine feine Wasabi-Majo, crispy Sesam, frittiertes Nori-Blatt und geriebenes, gebeiztes Eigelb als Topping. Das ergibt einen Mund voll Geschmack und Textur, unglaublich lecker!
Weiter ging es mit einem Tataki vom Reh mit Erdnuss und Gochujang. Das Allez servierte feinstes Fleisch in einer fruchtig-scharfen Soße aus koreanischer Chili-Paste. Dazu gab es reichlich Erdnuss, die sowohl als Crumble, Püree oder karamellisiert wunderbar aromatisch mit dem Reh harmonierte.
Aber das Allez kann auch bodenständig kochen, ohne dabei am Geschmack zu sparen. Knackige Kalbsbratwurst (entweder hausgemacht oder aus Kooperation mit einem richtig guten Metzger) mit schmelzigem Kartoffelsalat, feiner Kalbsjus und frischen Pfifferlingen, das ergibt wunderbare Heimatküche mit modernem Einschlag in handwerklicher Perfektion.
Zum Dessert gab es – auch wenn der Sommer gerade eine Pause machte – Zitrone, Brombeere und Mandel. Ein saftiges Zitronenküchlein, fruchtiges Brombeerragout, feine Zitronencreme und knackige Mandel – das ergibt wunderbaren Geschmack auf dem Löffel und Sonne im Herzen!
FAZIT: Das Allez ist eine kulinarische Perle im Herzen von Bochum. Kreative Küche, herzlicher Umgang, ungezwungenes Ambiente und ganz viel Geschmack. Darum jederzeit sehr gerne wieder: Allez-y Allez!
Allez
Königsallee 1–3
44789 Bochum
www.allez-bochum.de
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