Im Sommer 2020 waren wir nach dem ersten Corona-Lockdown eher zufällig in der Pastabar Caruso gelandet. Die Begeisterung war so groß, dass wir während des nächsten Lockdowns gleich zweimal nach Köln kamen, um uns die Pastabar Caruso nach Hause zu holen. Ganz fest war dabei unser Vorsatz, endlich wieder live im Caruso zu genießen. Im Dezember 2021 war es endlich soweit. Man gönnt sich ja sonst nichts zum Geburtstag 😉
Und es hatte sich tatsächlich nichts verändert bei Anna und Marcello. Der Service war immer noch kompetent und herzlich. Noch immer kann man sich das Menü ganz nach Lust und Laune zusammenstellen. Und vor allem war das Essen immer noch traumhaft lecker!
Octopus | Süßkartoffel I Sesam Mayo I Gremolata I Pane Carasau
Schon die erste Vorspeise war ein Gedicht. Jede Komponente an sich lecker und perfekt zubereitet, aber in der Kombination der perfekte Löffel, der rund und vollmundig war. Ich hätte die bessere Hälfte fast um dieses hinreißende Gericht beneidet. Wäre da nicht mein erster Gang gewesen 😉
Wurzelpetersilie gegrillt | Schmand | Feld Salat I Granatapfel | Rote Zwiebeln I Crunchy Quinoa
Eine Komposition, die überzeugte Fleischesser*innen zu Veggies werden lässt. Warum? Weil man weder von Geschmack noch von Mundgefühl auch nur eine Kleinigkeit vermisste. Die Vorspeise war saftig, würzig, warm, kalt, crunchy, überraschend und einmal mehr pure Harmonie am Gaumen. Eben typisch Pastabar Caruso!
Beim zweiten Gang herrschte Einigkeit am Tisch. Die lauwarme Lammschulter war saftig und megazart geschmort. Dazu gab es cremige Bohnen, süß-saure Paprika und knusprige Chips, die den Beweis erbrachten, dass Grünkohl sehr spannend sein kann.
Lammschulter | Paprika | Cannellini Bohnen Creme | Grünkohl Chips
Es gibt Momente, an denen es sich mehr als lohnt, Messer und Gabel beiseite zu legen. Einfach mit dem Löffel rein und möglichst alle Zutaten auf ein Löffel bringen. Ab damit in den Mund und mmmhhhhhh…..
Weiter ging es dann mit Pasta. Schließlich ist das Caruso ja eine Pastabar 😉 Und zwar eine, in der die Pasta immer hausgemacht ist und die Zubereitung den Spagat zwischen klassisch und ausgefallen schafft.
Fettuccine | Garnelen | Sprossenkohlblüten | Pinienkerne | ‚Nduja Extract
Dass zarte Garnelen mit Nduja di Spilinga harmonieren könnten, wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Aber da hatte ich die Rechnung ohne Marcello gemacht. Die subtile Süße der Garnelen wurde nämlich durch den feinherben Sprossenkohl und die spitze Schärfe der kalabrischen Nduja perfekt ergänzt. Vor allem war der Gang eine Art Gaumenöffner für die weiteren Gänge.
Paccheri I Winter Trüffel aus Umbria | Romanesco-Shitake | Parmesancreme
Neben den Fettuccine hatten wir die Paccheri „to share“ bestellt. Man will ja schließlich möglichst viel köstliche Pasta probieren, wenn man in der Pastabar Caruso ist 😉 Ach, was soll ich sagen oder schreiben… Pasta, Trüffel (ohne künstliche Aromen durch Trüffelöl, danke dafür!), Shitake und Parmesan. Ihr Lieben, mehr Umami geht beim besten Willen nicht, ohne ins Geschmacks-Koma zu fallen.
Pappardelle | Wildschwein Ragout | Schnittlauch | Kresse
Wenn in der Pastabar Caruso Wildschwein auf der Karte steht, dann ist das für uns unumstößlich gesetzt im Menü. Authentischer habe ich ein solches Ragout außerhalb Italiens noch nie gegessen. Butterzart geschmortes Fleisch, intensiv aromatisch, mit den typischen Gewürzen versehen und mit perfekt gegarten Pappardelle serviert. Fehlt nur noch die Sonne der Toskana 😉
Texture von sizilianische Cannolo – Ricotta | Zitrusfrüchte | Pistazien | 70% Schokolade
Ein Cannolo, also eine frittierte Teigrolle mit einer süß-cremigen Füllung, gilt als Spezialität in Sizilien und gehört nun wirklich nicht zu meinen bevorzugten Desserts. Marcello zauberte uns das Ganze „dekonstruiert“ und brachte Pistazienschwämme, Cremes aus Ricotta und Zitrusfrüchten zusammen mit Knusperschokolade auf den wunderschönen Teller.
Ein Dessert für Auge, Gaumen und Bauch! Manchmal lohnt es sich wirklich, das Altbewährte neu zu denken.
Tirami….Zucca – Kürbis I Mascarpone Ganache I Espresso Gel I Amarettini-Savoiardi Streusel
Neu gedacht war sicher auch das Tirami….Zucca. Das Besondere daran? Tatsächlich Kürbis. Für mich war es das erste Mal Kürbis in einem Dessert. Geschmacklich hat das auch ganz gut gepasst, die Konsistenz war nicht so ganz meins. Der klassische Löffelbiskuit (Savoiardi) fand sich zusammen mit Amarettini in leckeren Streuseln wieder. Das half der massigen Cremigkeit des Desserts wirklich, aber so richtig riss es das doch nicht raus.
Es war ein himmlischer italienischer Abend in der Pastabar Caruso! Die perfekte Mischung aus gemütlichem Ambiente, tollem Essen, leckeren Weinen und italienisch-herzlicher Gastfreundschaft!
Wir kommen ganz sicher wieder!
Die Pastabar Caruso ist umgezogen! Jetzt neu im Agnesviertel.
CARUSO
Kasparstraße 19
50670 Köln
www.pastabar.de