Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn man auf einer Kreuzfahrt über Nacht in einem Hafen liegt. Und besonders schön ist das zur Weihnachtszeit in Funchal auf Madeira. Die Stadt ist traumhaft illuminiert – fast ein wenig kitschig, aber so ist es eben zur Weihnachtszeit! Ein Bummel durch das abendliche Funchal lohnt sich daher unbedingt. Perfekt, wenn man vorher richtig traditionell und superlecker im Casal da Penha speisen durfte.
Traditionelle portugiesische Küche
Ich war auf das Casal da Penha tatsächlich über einschlägige Bewertungsplattformen aufmerksam geworden und hatte weit im Voraus einen Tisch reserviert. Zum Glück, das Restaurant war an diesem Samstagabend nämlich komplett ausgebucht. So mussten leider einige spontane Besucher*innen unverrichteter Dingen nach Alternativen suchen. Ich hoffe, sie fanden anderswo in Funchal so leckeres Essen wie wir im Casal da Penha.
Die Küche im Casal da Penha bietet eine bunte, aber überschaubare Auswahl mediterraner Speisen. Vor allem aber stehen neben Pasta, Fisch und Meeresfrüchten traditionelle portugiesische Gerichte darauf. Allen voran das traditionelle Knoblauchbrot, dass auf Madeira wirklich überall angeboten wird. Leider nicht immer so gut wie im Casal da Penha.
Dort wird nämlich unglaublich fluffiges – vermutlich hausgebackenes – Brot mit Butter und reichlich Knoblauch gratiniert. Ein wahrer Genuss! Sehr passend übrigens auch zum „Wein der Woche“, einem fantastischen, kräftigen portugiesischem Rotwein aus dem Weingut Tiago Cabaco.
Wir wären alleine mit dem Brot schon sehr glücklich gewesen, aber dafür alleine waren wir ja nicht ins Casal da Penha gekommen. Wenn man sich in Meernähe befindet, sind Meeresfrüchte meist eine gute Wahl. Darum wählte ich den Oktopus mit „Spanischer Soße“. Ich weiß nicht , was genau die Soße spanisch machte, aber sie war unglaublich aromatisch und pikant. Tomaten, Zwiebeln, Paprika und frische Kräuter umschmeichelten perfekt zarte Scheibchen einen wunderbaren Oktopus-Arms.
Gegenüber gab es „Oktopus Piri-Piri“, genauer gesagt Calamaretti in richtig scharfer Soße. Und wenn ich richtig scharf schreibe, dann meine ich das genau so. Aber trotz der heftigen Schärfe war das Sugo ausgewogen und lecker. Für mich perfekt: den spanischen Oktopus kurz gegenüber ins Piri-Piri tauchen und genießen.
Unser ursprünglicher Plan für den Hauptgang war Espada, der für Madeira typische schwarze Degenfisch. Nach reichlich Meerestier in der Vorspeise entschieden wir uns aber für eine andere portugiesische Spezialität: Espetada! Dahinter versteckt sich feines Rindfleisch am Spieß, das nicht nur richtig lecker – und mit viel Knoblauch 😉 – gewürzt, sondern auch perfekt nach Wunsch gegrillt war.
Optisch war das Ganze vielleicht nicht der Superknaller, dafür konnte es aber geschmacklich mehr als überzeugen. Übrigens: in Portugal werden anscheinend gerne große Portionen geschlemmt.
Die Beilagen zum Fleischspieß waren genauso reichlich. Pommes, Süßkartoffel-Kroketten, Polenta-Sticks und gemischter Salat. Die Pommes waren krumm und ungleich, wie es sich für hausgemacht gehört. Die Polenta-Stäbchen waren wunderbar kräuterig und der Salat war frisch und knackig.
Reichlich Beilagen
Die Süßkartoffel blieb von uns unangetastet. Zum einen, weil wir uns beide nicht für Süßkartoffel begeistern können. Zum anderen, weil mengenmäßig beim besten Willen nichts mehr ging. Aber die Kroketten wirkten sehr knusprig und waren sicher genau so lecker wie der Rest.
FAZIT: Das Casal da Penha liegt etwas versteckt in einer Wohnsiedlung in Funchal. Aber die Suche lohnt sich! Authentische portugiesische Küche, toller Wein und herzlicher Service, der uns am Ende gerne einen Brandy „aufs Haus“ servierte. Wenn ich mal wieder auf Madeira lande, dann komme ich wieder!
Restaurante Casal da Penha
Rua Penha de Franca Beco do Ataide 1
9000-604 Funchal, Madeira, Portugal
www.casaldapenha.com
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