Die Weinbar Le Kork in Bochum ist eindeutig anders als vergleichbare Locations. Und das nicht nur wegen des einfallsreichen Namens. Auch wenn dieser als erstes meine Aufmerksamkeit erregte und sicher mit ein Grund dafür war, dass ich in der Weinbar Le Kork vorbeischaute.
Die Weinbar Le Kork eröffnete 2020 neben der Rotunde unweit des Bochumer Bermuda3Ecks und bezeichnet sich selber als Erlebnisgastronomie. Und das Konzept im Le Kork ist tatsächlich besonders und ausgesprochen interaktiv.
Bei Eintritt in die stilvolle Bar erhält man eine Karte, auf die man sich ein beliebiges Guthaben laden kann um damit Speis und Trank zu bezahlen. Dabei kann man das Essen aus einer übersichtlichen Bistro-Karte wählen und beim Service ordern. Gleiches gilt für alle Getränke – außer den Wein.
Im Le Kork stehen 84 offene Weine unterschiedlichster Herkunft und Preislage zum Verkosten bereit. Wie kommt man an die edlen Tropfen? Ganz einfach: Wein aussuchen, Glas nehmen, zapfen! Die Weine stehen hinter Glas und sind jeweils ausführlich in der Aromatik beschrieben. Wenn man sich nicht sicher ist, dann „zapft“ man sich zunächst einen Probierschluck (25 ml). Je nach Wein kostet dieser 1-2 Euro.
Für mehr Genuss stehen die Größen von 0,1 l und 0,15 l zur Auswahl. Auch hier variiert der Preis. Weine mit einem Außer-Haus-Preis von rund 10 Euro schlagen für 0,1 l mit knapp 5 Euro zu Buche. Wer gerne mal einen Tropfen in der Preislage 100,- Euro/Flasche kosten möchte, der muss 18,- Euro von seiner Karte opfern.
Passend für eine ausgiebige Weinprobe bietet das Le Kork eine Wasser-Flatrate für 4,50 Euro pro Person an. Eine tolle und vernünftige Idee! Und für eine ordentliche Unterlage sorgen Snacks, Tapas und Pinsa.
Wir wählten erstmal Brot und Dips – Basilikum Aioli, Avocado-Creme und Tomaten-Orangen-Dip. Das Brot war warm und fluffig, die Aioli ersichtlich hausgemacht und sehr lecker. Die beiden anderen Dips holten uns nur begrenzt ab. Die Avocado war etwas fad, der Tomaten-Dip erinnerte stark an Baby-Brei. Aber das ist Geschmackssache und beim nächsten Mal können wir ja die anderen Dips auf der Karte probieren.
So richtig lecker waren die Piementos de Padron. In keiner Weise bitter, reichlich salzig (wie gut, dass es die Wasser-Flat gibt) und pikant waren diese von der besseren Sorte. So möchte ich die kleinen grünen Paprika bitte zukünftig überall serviert bekommen! Obwohl ich die eine scharfe erwischt habe 😉
Die Rote Bete Scheiben mit Avocadocreme auf Rucola und marinierten Kirschtomaten – eins der zahlreichen vegetarischen Gerichte auf der Karte – waren da schon mehr nach unserem Geschmack, wenn auch da etwas Würze fehlte. Aber es gab ja Pfeffer und Salz auf dem Tisch. Der Knaller waren die Kirschtomaten, die intensiv aromatisch-süß Vorfreude auf den Sommer weckten.
Es war noch Wein da, reichlich sogar. Daher musste noch eine Pinsa auf den Tisch. Pinsa hat sich zu einem nachhaltigen Foodtrend entwickelt. Am ehesten beschreiben kann man Pinsa vielleicht mit einer dicken, fluffigen Pizza in länglicher Form. Wesentlicher Unterschied ist aber auch, dass eine Pinsa nicht – wie eine Pizza – rein aus Weißmehl besteht, sondern aus verschiedenen Mehlsorten und einem Sauerteig besteht.
Im Le Kork stehen dazu klassische Beläge wie Schinken und Thunfisch, aber auch vegane Varianten und fancy Kreationen wie süß-saurer Kürbis auf der Karte. Wir blieben klassisch und wählten die Pinsa Prosciutto mit Mozzarella und Serrano-Schinken. Man muss ja nicht übertreiben und den zahlreichen studentischen Gästen alles nachmachen.
Durch den doch reichlichen Teig war eine Pinsa zum Teilen völlig ausreichend. Auch wenn sie sehr lecker war und man gerne noch eine zweite Sorte probiert hätte. Beim nächsten Mal!
Die Weinbar Le Kork besticht mit einem witzigen Konzept, dass nicht nur interaktiv, sondern auch höchst-kommunikativ ist. Man trifft schließlich ständig auf andere Gäste und wird zu einem kleinen Gespräch über die jeweiligen Weine animiert. Uns hat es gefallen und wir kommen sicher wieder!
Übrigens kann man im Le Kork auch alle Weine für zuhause käuflich erwerben. Wer nicht schleppen möchte: einen Online-Shop gibt es auch.
Le Kork Bar
Konrad-Adenauer-Platz 3
44787 Bochum
www.lekork.de