Nachdem wir uns am Vorabend im MaMi`s Food&Wine nach aller Kunst verwöhnen ließen, war uns am folgenden Tag nach guter Pizza. Also auf zum Ristorante „Il Ritrovo“, eine unserer liebsten Adressen im Friedrichshainer Kiez, wenn es um gute Pizza geht. Der Weg von der S-Bahn führt durch das Szene-Viertel entlang unzähliger Bars und Restaurants. Und genau da stolperten wir über die Trattoria Lambretta.
Das schnucklige Lokal mit karierten Tischdecken und Holztischen zog uns förmlich in den Bann. Also probierten wir was Neues und wurden nicht enttäuscht. Wir wurden freundlich begrüßt und herzlich über den Abend gebracht. Die Trattoria Lambretta lädt zum Wohlfühlen ein und enttäuscht kulinarisch ganz sicher nicht.
Die Karte der Trattoria Lambretta ist in weiten Teilen wie beim typischen Italiener des Vertrauens. Pizza, Pasta, Salat und etwas Antipasti. Darüber hinaus stehen aber auch Fisch und Fleisch auf dem Programm, gerne auch täglich wechselnd.
Wir starteten ganz klassisch mit Carpaccio di Manzo und Focaccia. Das Carpaccio schmeckte frisch und würzig, auch wenn ich behaupten würde, dass es aus den üblichen Convenience-Federn stammt. Wir fanden es in keiner Weise störend, der Rucola war frisch und reichlich, der Parmesan ebenfalls frisch und in der Summe war es eine tolle Vorspeise. Und „Thank God“ war keinerlei Balsamico-Creme dabei 🙂
Die Focaccia war perfekt dünn, knusprig und kräuter-ölig. Wir hatte an diesem Abend in der Trattoria Lambretta keine Pizza, aber mit der Focaccia-Erfahrung werden wir beim nächsten Mal sicher eine bestellen.
Die Empfehlung des Tages? Frische Miesmuscheln. Bestellt von meiner besseren Hälfte! Und zwar in der gewählten Version mit Tomatensoße und Pasta. Die Pasta perfekt al dente, die Muscheln gut gegart und die Soße ein Traum – eine wunderbare Kombination.
Ich entschied mich auch für die Tageskarte, und zwar für das Ossobuco. Ich sah die Portion am Nebentisch, daher entschied ich mich statt der vorgesehenen Tagliatelle für einen Salat. Die perfekte Entscheidung, sonst hätte ich das traumhafte Ossobuco sicher nicht verputzen können.
Das Fleisch war irre zart und schwamm förmlich in einer leckeren Soße aus Tomaten und knackigen Gemüsen. Mehr muss man ja nun auch wirklich nicht sagen, oder?
Der Salat war frisch und knackig und somit die perfekte Beilage zu den Hauptgängen. Ohne Kohlenhydrate geht eben mehr Fleisch in den Magen.
Wir hätten definitiv kein Dessert mehr bestellt, aber der Service in der Trattoria Lambretta servierte uns dennoch – quasi als Gruß der Küche – eine Crème Brulée. Die war sehr lecker und cremig, vielleicht ein Hauch zuviel Röstaromen, aber die Knusperkruste war noch nicht bitter. Irgendwie passte die Crème dann doch noch in den Magen. Zum Glück gab es aber in der Trattoria Lambretta auch einen feinen Verdauungs-Grappa – natürlich „aufs Haus“, wie man das von typischen italienischen Restaurants gewohnt ist.
FAZIT: Wir haben es keine Minute bereut, über die Trattoria Lambretta gestolpert zu sein. Tolle Küche, freundliches Team und gemütliches Ambiente. Was will man mehr? Blöd nur, dass wir zukünftig in einer Zwickmühle stecken, wenn wir in Berlin gutes italienisches Essen genießen wollen 😉
Trattoria Bar Lambretta
Simon-Dach-Straße 32
10245 Berlin
