Wir waren heuer zum ersten Mal im Stubaital. Und wir werden ganz sicher wiederkommen. Zum einen wegen unseres wunderbaren Basislagers, dem Hotel Brugger in Fulpmes (dazu mehr in einem eigenen Post). Zum anderen weil das Stubaital alles bietet, was das Wanderherz begehrt. Man hat die Wahl zwischen unzähligen Wanderwegen von gemütlich bis hochalpin. Dazu eine Reihe von Bergbahnen, die mit der Stubai Super Card im Sommer sogar kostenlos genutzt werden können.
Und obwohl unsere Zeiten des Urlaubs mit Kleinkind lange vorbei sind, waren wir begeistert vom vielfältigen Angebot für Familien. Spezielle Erlebniswanderwege für Kinder, die längste Sommerrodelbahn Europas sowie zahlreiche Spielplätze in Hüttennähe – damit ist Erholung für die ganze Familie garantiert.
Das Stubaital hat viel zu bieten
Aber auch kulinarisch hat das Stubaital einiges zu bieten. Ob Jause in abgelegenen Hütten oder Ripperl bei Frühschoppen-Livemusik direkt an der Bergstation, hier wird jeder/r fündig. Tatsächlich haben wir bei unserem Aufenthalt immer in Nähe einer Bergbahn gespeist. Daher empfehle ich diesen Post besonders für Familien und alle, die es auch mal gemütlich angehen lassen.
Panorama Restaurant Kreuzjoch
Am Ortsrand von Fulpmes befindet sich das Wandergebiet Schlick 2000, mit der Gondel erreicht man gemütlich die Bergstation Kreuzjoch. Unser Ankunftstag im Stubaital war regnerisch, daher wählten wir genau diese Variante und genossen auf der überdachten Terrasse des Panorama Restaurants Kreuzjoch die erste Jause des Urlaubs. Meine suppenliebende bessere Hälfte entschied sich (eigentlich logisch) für die Gulaschsuppe.
Die Suppe hatte reichlich fleischige Einlage, war ordentlich gewürzt und brachte wohlige Wärme in den trüben Tag. Ich wählte die Kaminwurzen, die mit Kren, Senf und Brot serviert wurden. Die Wurzen waren perfekt abgehangen und sehr würzig. Der Knaller dazu war tatsächlich der typisch österreichische Estragonsenf. Wäre ich nie drauf gekommen, passt aber super zusammen.
Beim Gehen rief uns der freundliche Kellner noch zu, dass am kommenden Tag ab 13 Uhr Frühschoppen mit Live-Musik sei. Guter Plan!
Frühschoppen mit Musik
Vor dem Schoppen stand aber das Wandern. Zum Akklimatisieren sollte es der Rundwanderweg um das Kreuzjoch werden. Da die Rückseite des Jochs noch im Nebel versunken war, entschieden wir uns, zunächst auf der Vorderseite zu bleiben. Nach 45 knackig-steilen Minuten bergauf stießen wir auf den besagten Rundwanderweg. Das Kreuzjoch war noch immer im Nebel, darum ging es ohne Runde auf der Vorderseite gemütlich zurück.
Kaum kam das Panorama Restaurant Kreuzjoch in Blickweite, da hörte man schon typische Tiroler Musik. Die Sonne kam dann auch endlich raus und wir ließen die Seele auf der Terrasse baumeln. Spezialität des Tages waren die ofenfrischen Ripperl. Das lass ich mir ja nicht zweimal vorschlagen. Butterzart gegart fiel das heimische Fleisch vom Knochen. Zum Glück nicht in klebriger Barbecue-Soße ertränkt waren die Ripperl wunderbar gewürzt – einfach zum Fingerlecken!
Am Ende unseres Wandertages spazierten wir noch über den Panoramaweg zur Aussichtsplattform Stubaiblick. Nach einem etwa 10minütigen gemütlichen Weg wird man mit einem einzigartigen Blick auf das Stubaier Bergmassiv und die Kalkkögel belohnt. Bei guter Fernsicht kann man sogar über Innsbruck bis ins Zillertal und zum Wilden Kaiser blicken.
Panorama Restaurant Kreuzjoch
Tschaffinis-Umgebung 26
6166 Fulpmes, Österreich
Panorama Restaurant Elfer
Neuer Tag, neues Wandergebiet. Diesmal zog es uns in den wohl bekanntesten Ort im Stubaital, nach Neustift. Übrigens kann man die Orte im Tal auch alle bequem mit dem kostenlosen Wanderbus erreichen. Bei gutem Wetter sieht es am Elfer, dem Hausberg Neustifts, so aus, als würde über ihm eine Tüte bunter Smarties schweben. Unzählige Paragleiter sorgen für eine wirklich bezaubernde Atmosphäre.
Ganz bequem gelangt man mit der Panoramabahn Elfer zur Bergstation. Von dort starten eine Reihe wunderschöner Wanderwege mit atemberaubenden Panorama der Stubaier Alpen. Wer es sportlicher mag: Klettersteige sind ebenfalls vorhanden und für Biker gibt es Trails und Downhill-Strecken.
Bei so einem Panorama bietet sich natürlich der Panoramaweg an. Nach gut 45 Minuten auf einem teilweise doch recht steilem Weg durch den Wald erreicht man die Elferhütte, die neben Tiroler Schmankerln auch Übernachtungsmöglichkeiten für Wandervögel bietet. Für uns sollte es nur eine kurze flüssige Stärkung werden, bevor wir über die Wiese in gemütliche Serpentinen wieder Richtung Tal schlenderten.
Allgegenwertig am Weg sind dabei die Paragleiter, die mitunter geduldig auf den richtigen Startwind warten. Ein wirklich meditatives Hobby mit dem Inbegriff von Freiheit. Kurz vor dem Ziel kommt man an der größten begehbaren Äquatorialsonnenuhr des Alpenraums vorbei. Es lohnt sich unbedingt, kurz auf dieser kunstvollen Aussichtsplattform inne zu halten.
Zum Mittag landeten wir dann auf der Sonnenterrasse des Panorama Restaurant Elfer. Wir waren noch nicht “jausenmüde“, daher gab es Kaminwurzen und Speck – beides reichlich sauer garniert. Die Kaminwurzen waren ganz anders als zuvor am Kreuzjoch. Eher weich und dicker, aber nicht weniger lecker. Und den guten Estragonsenf gab es ja zum Glück auch dazu.
Der Tiroler Speck kam in vier dicken Scheiben auf den Teller. Herrlich zart, speckig, würzig – so gehört sich eine Speckplatte! Die saure Garnitur aus Gürkchen, Silberzwiebeln, milden Pepperoni, Maiskölbchen uvm. ist übrigens viel mehr als nur Dekoration. Die Kombination aus deftig und süß-sauer ist perfekt und macht eine gute Jause erst perfekt.
Panorama Restaurant Elfer
Elfer 1149/1
6167 Neustift im Stubaital, Österreich
www.panoramarestaurant-elfer.at
Fronebenalm
Unser letzter Tag im Stubaital führte uns zunächst auf den Gletscher. Eine hochmoderne Gondelbahn bringt 32 Personen in Rekordtempo auf den Berg. Dort angekommen wird der Klimawandel erschreckend greifbar. Vom ewigen Eis ist hier leider nicht mehr viel zu spüren. Dennoch lohnt sich ein Besuch der Aussichtsplattform “Top of Tyrol“: Der Ausblick auf 3.200 m ist nämlich spektakulär.
Der schroffe Gletscher lud uns aber nicht so richtig zum Verweilen ein. Darum führte uns der Weg wieder zurück nach Fulpmes. Unser Ziel: die Fronebenalm nahe der Mittelstation der Bergbahn. Zur Alm gelangt man vom Tal in 40 Minuten bergauf über einen gemütlichen Forstweg. Ab Bergbahn sind es nur knapp 10 Minuten entweder über einen Schotterweg oder durch den Wald entlang des Baumhauspfads. Wenn Ihr kleine Kinder oder einen (sehr) jung gebliebenen Mann habt, dann solltet Ihr unbedingt den Waldweg wählen 🙂
Die Fronebenalm ist ein traditioneller Familienbetrieb und das merkt man auch. Herzlicher Service und eine gemütliche Atmosphäre sorgen für ein sofort eintretendes wohliges Gefühl. Dazu gibt es für die Kleinsten liebevoll gestaltete Spielmöglichkeiten sowie Kaninchen, Katzen und natürlich Kühe und Kälbchen.
Ein kulinarischer Renner auf der Fronebenalm ist das Wiener Schnitzel vom Schwein. Kein Wunder, das saftige Stück Fleisch ist nämlich nicht nur riesig, sondern auch superlecker und knusprig in der Pfanne ausgebacken.
Mein Blick in die Speisekarte machte mich sofort glücklich, stand doch Graukäse mit Musik darauf. Graukäse ist ein sehr fettarmer Tiroler Sauermilchkäse – eine Spezialität, die man entweder liebt oder hasst. Ich liebe ihn, vor allem, wenn er in Begleitung von Zwiebeln und saurer Tunke auf den Teller kommt.
Der Graukäse auf der Fronebenalm kommt aus eigener Herstellung, ist qualitativ hochwertig und schmeckt so wie er muss. Zu meiner Extrafreude war der Sud wirklich sauer und nicht wässrig. Für mich eine perfekte Jause und Stärkung für den Rest des Wandertages.
Fronebenalm
Froneben 135
6165 Telfes im Stubai, Österreich
www.bruggerhof.at