Wie Ihr wisst, bin ich ein großer Südtirol-Fan. Ich liebe die Berge dort und bin begeistert von der guten Küche, die Bodenständigkeit mit mediterranen Einflüssen vereint. Während wir uns in den letzten Jahren oft in Wolkenstein oder im Eggental getummelt haben, sollte es diesmal eine andere Ecke werden. Daher genossen wir Sonne im Ahrntal mit Pasta und Speck.
Untergekommen waren wir kurz vor Ende des Tals im Hotel Sonnleiten in Steinhaus. Mehr dazu und zum Stochas, dem Gourmetableger des Hotels, berichte ich Euch aber in einem anderen Post. Jetzt geht es erstmal um schöne Hütten, leckere Jausen und natürlich Pasta. In dieser Hinsicht ist Südtirol eben doch irgendwie Italien 😉
Am Ankunftstag blieb noch Zeit, mit der Gondel zum Klausberg hoch zu fahren um dort frische Höhenluft zu tanken. Na ja, und um eine Kleinigkeit zu genießen. Nur wenige Schritte von der Bergstation entfernt eignet sich dafür die Moaregg Alm ganz wunderbar. Die reichhaltige Jause wurde uns in einem (anscheinend für das Ahrntal typischen) Kästchen serviert. Sie bestand aus verschiedenen Sorten Speck, die alle – ob mager oder eher fett – wunderbar südtirolerisch schmeckten.
Dazu Kaminwurzen, Bergkäse, Kren und natürlich saure Garnitur. Ich liebe es einfach. Mehr braucht man nicht! Außer vielleicht einen Krautsalat als frischen Begleiter. Der ist nämlich in Südtirol meist besonders lecker. So auch auf der Moaregg Alm. Frisch, knackig, säuerlich, ein wenig Kümmel – passt!
Moaregg Alm
Kleinklausen 5
39030 Steinhaus/Ahrntal, Italien
www.suedtirol.info
Auf zur Sonnklarhütte
Unsere erste richtige Wanderung führte uns zum Speikboden, dem Ski- und Wandergebiet bei Sand in Taufers. Herauf auf 2000 Meter gelangt man bequem mit der Gondelbahn. Von dort geht es dann zu Fuß weiter zur Sonnklarhütte. Die knapp 500 Höhenmeter können schwindelfreie Wanderer*innen über den Panoramaweg meistern. Für alle anderen geht ein stetig und mäßig ansteigender Weg am Berg entlang. Für beide Wege muss man 1,5 Stunden einplanen.
Oben angekommen wird man nicht nur mit einem sensationellen Panorama von den Drei Zinnen bei Sexten über den Langkofel bei Wolkenstein bis hin zur Marmolada, der Königin der Dolomiten, belohnt. Auf der Sonnklarhütte kann man nämlich auch richtig gut essen. Wir waren vor ein paar Jahren schon mal da und probierten die hausgemachte Pasta mit Pfifferlingen bzw. Pesto. Beide waren superfrisch und lecker.
Damals gab es die Sternestulle noch nicht, daher sind die Details in meinem kulinarischen Gedächtnis verblasst. Aber auf jeden Fall hatte ich die Nudeln auf der Sonnklarhütte in bester Erinnerung.
Darum entschieden wir uns auch dieses Mal für Pasta. Die Penne mit pikanter Salami, Zucchini und Mozzarella waren selbstverständlich al dente. Die Soße war sehr würzig, auch wenn ich den Mozzarella nicht so richtig verstanden habe. Aber den gab es „damals“ ja auch, scheint eine Vorliebe der Küche auf der Sonnklarhütte zu sein.
Richtig lecker waren die Penne mit Ragout. Ein Muss in Südtirol: der Kringel frischer Butter. Ihr könnt mir glauben, das schmeckt super, auch wenn es zunächst komisch klingt. Ich war schon als Kind oft in Südtirol und immer wenn ich Pasta mit Ragu und Butter esse, kommen die Kindheitserinnerungen hoch. Wer es nicht mag, legt die Butter einfach beiseite und vergnügt sich pur mit dem tollen Ragu.
Der Weg hinab zur Bergbahn dauert etwa ein Stündchen über Wiesen und Forstwege. Oder ganz entspannt mit dem Sessellift hinter der Sonnklarhütte, mit dem man bei Bedarf natürlich auch rauf fahren könnte.
Sonnklarhütte Speikboden
www.speikboden.net
Wandertag am Klausberg
Am nächsten Tag war für uns nochmal Wandertag am Klausberg. Die Beine waren etwas müde, daher war nur eine kleine Runde geplant. In etwa einer Stunde ab Bergstation bergauf erreicht man die Bauerschaftalm. Man sieht sie tatsächlich erst, wenn man schon fast da ist, so versteckt liegt sie im Berg.
Neben mal wieder tollem Panorama bietet die Bauerschaftalm Erfrischendes fürs Glas und Leckeres für den Teller. Wir haben uns dieses Mal nur flüssig gestärkt, weil das Frühstück noch nicht lange her war. Aber auch hier habe ich ein Archivfoto für Euch 🙂 DEN Klassiker schlechthin: Hüttennudeln. Ein Gericht, das irgendwie nach Lust und Laune des Kochs oder nach dem gestaltet ist, was der Vorratsschrank hergibt.
Mal ist Hack drin, mal Schinken und/oder Speck. Dazu mal Pilze, mal Erbsen. Aber eins ist es immer: richtig leckeres Soulfood.
Bauerschaftalm
Kleinklausen 13
39030 Steinhaus/Ahrntal, Italien
www.kronplatz.com
Auf dem Rückweg machten wir Halt auf der Speck- und Schnapsalm. Hier ist nicht nur der Name Programm. Wie selten auf einer Alm im Sommer scheint hier die Aprés-Ski-Stimmung des Winters noch nachzuhallen. Zumindest was die Musik angeht. Muss man mögen, kann man aber ganz sicher auch mal machen.
Klar ist, die Speck- und Schnapsalm ist einen Stopp wert. Ganz egal, ob auf einen Speck oder einen Schnaps. Die Alm ist nämlich innen wie außen herrlich urig und gemütlich. Und der Hüttenwirt ist ein echt schrulliges Unikat. Auch für ihn lohnt es sich, die Alm zu besuchen.
Wir entschieden uns für die hauseigene Jause. Natürlich war reichlich Speck drauf – salzig, zart und almgeräuchert. Dazu gab es wunderbare Kaminwurzen und kräftigen Bergkäse. Und einen Heuschnaps. Wie gesagt, der Name ist Programm.
Speck- und Schnapsalm
Klausberg
39030 Steinhaus/Ahrntal, Italien
www.speck-schnapsalm.com
Noch mehr Lust auf Hütte und Jause?
Jause in Maria Alm und Dienten